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Kästorfer Künstler Nils Adam

Der Maler und Bildhauer Nils Adam kommt gerade aus der Corona-Quarantäne. Mit Zuversicht arbeitet er auf seine nächste Ausstellung in Gifhorn hin.

Nur weil seine Ausstellung im vergangenen Jahr nicht so laufen konnte, wie geplant, wirft Nils Adam noch lange nicht die Flinte ins Korn. Denn in diesem Jahr wird die Ausstellung im Helios-Klinikum von Anfang Juli bis Ende September auch für Besucher zugänglich sein, da ist sich der 41-Jährige Künstler sicher. Seine großformatigen Malereien sollen überwältigen. „Es ist schön, wenn man einen Raum betritt und – Wow!“, beschreibt er die Wirkung, die seine Werke im Betrachter hervorrufen sollen.

 

Adam malt seit seiner Kindheit in Gifhorn

 

Schon in seiner Kindheit hat der Gifhorner hier im Kreis gelebt und schon damals hat er sich in der Malerei ausprobiert. Aber erst 2006 ging es nach einigen Jahren Malpause wieder so richtig los. Vier Jahre später, 2010, stellte er das erste Mal aus. Seitdem arbeitet der Projektentwickler stetig an seiner Kunst, an seiner Technik. Momentan arbeitet er überwiegend mit Druckertinte und Acrylfarbe. Seine Bilder haben ein Relief, sind in hellen Farben gehalten mit einigen gegenständlichen Figuren in unterschiedlichen Grautönen.

Die Monate der Pandemie waren ein Dämpfer für Adam. Seine Werke hingen im Helios-Klinikum, doch weil dort keine Besucher zugelassen waren, sahen nur die Menschen dort seine Bilder. Das kümmerte ihn nicht, denn so konnten sich noch die Mitarbeiterinnen und Patienten an seinen Bildern erfreuen. Eines der Werke, war dem Thema Corona gewidmet – auf einer Leinwand stand durchgestrichen das Wort Corona. Die Mitarbeiter des Klinikums konnten sich mit Sprüchen und Skizzen darauf verewigen. Doch ein bisschen mehr Reichweite ist nichts, worüber sich ein Künstler beschweren würde.

 

Der Kästorfer Künstler musste in Quarantäne

 

„Ich versuche immer etwas zu erschaffen, dass vorher noch keiner gemacht hat“, so Adam. „Wie hat er das gemacht?“, so, der Künstler, sollen sich die Betrachter seiner Bilder fragen. Wenn er an seinen Bildern arbeitet, dann braucht er im Schnitt seine ein bis zwei Stunden. Fängt er ein neues Bild an, braucht es noch länger. Aber manchmal sind es auch nur zehn Minuten, in denen er ein paar Pinselstriche setzt.

 

Den Rest seiner Zeit verbringt er mit seiner Arbeit als Projektmanager, mit Sport oder mit seinen Kindern. Seine Tochter infizierte sich mit dem Virus. Sie hatte sich bei ihrer Großmutter angesteckt. Adam versuchte Abstand zu halten, doch ein Gute-Nacht-Kuss schickte auch den großgewachsenen Künstler in die Quarantäne. Seit Kurzem kann er wieder raus aus seinen vier Wänden in Kästorf.

 

Adam arbeitet mit anderen Künstlern zusammen

 

Adam malt nicht nur, er versucht sich auch in anderen Medien. Seit 2017 experimentiert er mit Epoxidharzen. In Blöcken schichtet er Äste oder alte Glühbirnen auf, die er in das glasklares Harz einfasst. Innerhalb der etwa 40 Zentimeter hohen Harzklötze verbaut der Kästorfer funktionsfähige Lampen. Einige stehen in seinem Haus und beleuchten das Treppenhaus.

Für die Ausstellung im Krankenhaus hat er auch mit einem anderen Künstler zusammengearbeitet, Kayman aus Wolfsburg. Adam fertigte den Untergrund des Bildes in seinem Stil an. Sein Wolfsburger Kollege versah diesen dann mit dem Schriftzug „respekt nature“, dem Titel des Bildes. Ein Seepferdchen bildet das Zentrum des Bildes. Die Künstler planen, den Verkaufserlös des Bildes einem guten Zweck zuzuführen. Letztlich entschieden ist das Ziel der Spende noch nicht, aber die beiden sind sich einig: es soll um Umwelt gehen.