Neues Jahr, geschlossene Tankstelle: Seit 1. Januar ist die Station in Kästorf zu. Bald kommen auch noch Bagger. Was ist denn da los?
Kästorf steht im neuen Jahr ohne Tankstelle da. Die Betreiber-Familie Nikolaus sucht eine neue Mineralölgesellschaft als Partner für den Weiterbetrieb. Und nicht nur das: Sie braucht auch neue Tanks. Somit sind viele Fragen offen, der Betrieb ruht auf unbestimmte Zeit.
„Ich bin auf der Tankstelle groß geworden“, sagt Tim Nikolaus. Sein Großvater habe sie in den 1960-er Jahren erworben, sein Vater Ulrich hat sie 1985 übernommen. Tim Nikolaus, der aktuell als Projektleiter bei einem Zulieferbetrieb arbeitet, will sie weiterführen. „Ich wäre dann die dritte Generation. Eine gewisse Verbundenheit ist da.“ Doch bis dahin hat er einige Baustellen abzuarbeiten.
Die bisherige Mineralölgesellschaft Tamoil habe den langfristigen Vertrag gekündigt, und darüber bereits frühzeitig informiert, so der 42-Jährige. Zu einem Problem wird nun eine in der Branche unübliche Regelung bei den Eigentumsverhältnissen.
Mineralölgesellschaft nimmt sogar die Tanks mit
Nicht nur Zapfsäulen, Werbung und Preistafeln nehme Tamoil mit. „Wir müssen erst einmal schließen, weil die Tanks ausgebaut werden“, sagt Nikolaus. Diese, 2012 eingebaut, und das Rohrsystem seien nämlich auch Eigentum von Tamoil, so die unübliche Regelung. Grundstück und Immobilie dagegen gehören der Familie Nikolaus. Ebenso die Fahrbahn, die für den Ausbau der Tanks aufgerissen wird. Das sei aber mit Tamoil bereits geregelt.
Wir müssen erst einmal schließen, weil die Tanks ausgebaut werden.
Tim Nikolaus, künftiger Betreiber der Tankstelle in Kästorf
Familie will Tankstelle weiter betreiben
„Unser Ansinnen ist es, den Service weiter anzubieten“, sagt Nikolaus, der den Betrieb übernehmen will. Er sieht Zukunft in den Standort. „Es ist vielleicht nicht der verkehrsgünstigste. Aber das Feedback der Kunden zeigt, dass sie sich eine Tanke auch als Treffpunkt im Ort wünschen.“ Kästorf ziehe sich lang hin ohne eigenen Nahversorger.
Erste Sondierungsgespräche mit Mineralölgesellschaften haben laut Nikolaus stattgefunden, es gebe auch schon erste Angebote. Ebenso für eine neue Tankanlage. Die und die neuen Rohre sollen dann endlich auch im eigenen Eigentum sein. Die jetzige Situation sei „schon sehr unangenehm“.
Noch viele Fragen offen
Einen Bauträger habe man auch schon an der Hand. Doch es seien noch viele Fragen offen. Wie läuft es mit den Genehmigungen, und wann könne die Firma vom betrieblichen Ablauf her loslegen? Deswegen steht auf dem Hinweiszettel am Eingang zur Tankstelle auch, dass der Service „für unbestimmte Zeit“ nicht zur Verfügung steht.
AZ 09.01.2025