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Kästorfer wünschen sich gleich zwei Mitfahrbänke

Standortvorschläge des Ortsrates: Wilscher Straße und Ecke Mittelfeld/Fuhrenweg

 

Kästorf. Eine Mitfahrbank findet der Kästorfer Ortsrat ein bisschen zu wenig bei dem langgezogenen Ort. Er möchte lieber gleich zwei haben, „weil die Wege für die Bewohner der Siedlungen zum Hesegarten viel zu weit sind“, wie Ortsbürgermeister Jürgen Völke in der jüngsten Ortsratssitzung argumentierte. Und Standortvorschläge hatte der Ortsrat auch schon: eine Bank an der Wilscher Straße, die andere an der Ecke Mittelfeld und Fuhrenweg. „Wenn nicht beide auf einmal möglich sind, dann bitte die zweite Bank ein Jahr später.“

Die Stadtverwaltung hatte für alle Ortsteile solche Mitfahrbänke angeregt und für Kästorf den Hesegarten als Standort vorgeschlagen. Das Prinzip ist einfach: Wer auf der Bank mit dem entsprechenden Hinweisschild, dass es sich um eine Mitfahrbank handelt, sitzt, möchte gerne mitgenommen werden – vermutlich im Regelfall in Richtung Innenstadt. Autofahrer, die bereit sind, jemanden mitzunehmen, halten an und lassen denjenigen einsteigen, der auf der Bank sitzt. „Die Bänke werden besonders gekennzeichnet, damit sie auch als Mitfahrbänke wahrgenommen werden“, erklärte Stadtplanerin Maike Kleden.

Üblicherweise sind solche Mitfahrbänke förderfähig im Dorfentwicklungsprogramm. Da Gifhorn aber nicht in dieses Förderprogramm aufgenommen wurde, sollen die Bänke jetzt im Rahmen des Leitbildes Mobilität 2030 angeschafft werden. Die Kästorfer Politiker finden das Konzept gut, möchten ihre Bänke aber gerne auch an den Orten stehen haben, wo viele Menschen wohnen, damit sie den Öffentlichen Personennahverkehr sinnvoll ergänzen. Willy Knerr (CDU) wies allerdings darauf hin, dass auch Punkte wie Versicherungsfragen im Vorfeld geklärt sein müssen.

 

Auch das Leitbild Mobilität bekommt aus Kästorf Unterstützung. „Wichtig ist dabei, dass bei der Ausweisung neuer Baugebiete die fußläufige Entfernung zu den Bushaltestellen im Blick behalten wird“, hob Knerr einen Punkt hervor. Völke wies darauf hin, dass noch in diesem Jahr ein Kleinbus eingesetzt werden soll, der einen Teil der Siedlungen abfährt. „Die Streckenführung dieses Busses on Demand ist noch nicht sicher, aber wir sind im Gespräch mit der VLG.“ Denkbar seien gezielte Fahrten zu den Einkaufsmärkten in Gamsen und wieder zurück. Thomas Meister (Grüne) war der Hinweis ein Anliegen, „dass es uns nicht darum geht, das Auto zu verbieten“. Vielmehr sei die Stärkung von Alternativen das Ziel. Ergänzung Völke: „Und eine sinnvolle Verknüpfung verschiedener Verkehrssysteme.“

AZ 10.09.2020

Trotz Krise: Kästorf bekommt das TLF 3000

Nach 2009 braucht Gifhorn in diesem Jahr erstmals wieder einen Nachtragshaushalt. Den stellte Kämmerer Rainer Trotzek dem Kästorfer Ortsrat vor – mit besonderem Augenmerk auf die Punkte, die Kästorf betreffen, wie die Neuanschaffung eines Tanklöschfahrzeugs.

Insgesamt hat die Stadt wegen Corona 5,5 Millionen Euro weniger Gewerbesteuern eingenommen, dazu kommen noch mal mehr als 3 Millionen Euro minus bei Einkommens- und Umsatzsteuern. „Das lässt sich nicht mit ein paar Einsparungen ausgleichen“, so Trotzek. Deshalb habe die Stadt nach der Haushaltssperre im April beschlossen, nicht gegen die Krise anzusparen, sondern dafür zu sorgen, dass Gifhorn am Leben bleibt. „So haben wir mit der Sanierung der Sporthalle Flutmulde begonnen und auch die Allerwelle geöffnet. Wir wollen Gifhorn am Laufen halten“, das sei wichtiger als eine rote Null. Weil die Stadt wegen einer Nachprüfung 2 Millionen Euro Gewerbesteuer rückwirkend erhalten hat, gleichen Bund und Land nur 3 Millionen Euro des Corona-Defizits aus. „So haben wir 1,7 Millionen Euro minus im Vergleich zum ursprünglichen Haushalt und 810 000 Euro Neuverschuldung“, rechnete Trotzek vor, „das ist schlecht genug, aber besser, als ich zu erträumen gewagt hatte.“

An dem neuen Tanklöschfahrzeug 3000 für die Kästorfer Feuerwehr wird trotzdem nicht gerüttelt. „Da die Lieferzeit 18 Monate beträgt, müssen wir in diesem Jahr kein Geld ausgeben“, so Trotzek. „Dafür werden wir für nächstes Jahr eine Verpflichtungsermächtigung über 300 000 Euro in den Haushalt einstellen.“ 23 400 Euro beträgt das Minus wegen des Verzichts auf Kita-Gebühren in der Zeit des Shutdowns des Epiphanias-Kindergartens, 4300 Euro Mieteinnahmen fürs DGH gingen der Stadt verloren. tru

AZ 10.09.2020

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