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Ortsrat für neue Kita im Norden von Kästorf

Kästorf bekommt eine neue Kita. Der Ortsrat steht hinter dem Projekt, dass auf einem 3700 Quadratmeter großen Areal auf dem Diakonie-Gelände umgesetzt werden soll. Die Bauzeit soll nur ein halbes Jahr betragen.

 

Ein neuer Kindergarten: Das Projekt soll bis zum Herbst auf einer 3700 Quadratmeter großen Fläche auf dem Diakonie-Gelände umgesetzt werden. Bauherr ist die Dachstiftung Diakonie. Der Ortsrat ist für den Standort. Die Bauzeit soll lediglich sechs Monate betragen.

Grünes Licht „Ich bin für den Standort und auch der Ortsrat ist mehrheitlich dafür“, sagt Kästorfs Bürgermeister Jürgen Völke. In der Abstimmung habe der Ortsrat mit fünf Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen ein deutliches Votum für das Kita-Projekt gegeben. „Auch weil der Wunsch besteht, ein weiteres Zusammenwachsen zwischen Diakonie und Dorf zu fördern und über eine weitere Entwicklung im Norden von Kästorf zu diskutieren“, so Völke. Zudem steigere die Kita die Attraktivität der Diakonie als Arbeitgeber.

Potenzial für künftige Entwicklung

Im Norden von Kästorf sieht Völke Entwicklungspotenzial – insbesondere für die Ansiedlung von Familien mit Kindern. „Das Bringen der Kinder wird eh mit dem Auto vollzogen und somit ist der Kita-Standort an der Hauptstraße anderen Standorten, die nur über Wohngebiete und Tempo-30-Zonen zu erreichen sind, vorzuziehen“, steht für ihn fest. 

Start im September

Ein Kindergarten mit 50 Plätzen, betrieben von der Stephansstift GmbH – einer Tochtergesellschaft der Dachstiftung Diakonie: Der Betrieb soll laut Verwaltungsvorlage der Stadt schon im Herbst 2020 starten. Mehrheitlich Kritik an der Vorlage der Stadt habe es nur gegeben, weil Kästorfs Kommunalpolitiker Details zu Finanzierung des Vorhabens vermisst hätten, so Völke.

Abschied

Verabschiedet wurde in der Sitzung Ratsfrau Rita Wendig (CDU). Die stellvertretende Ortsbürgermeisterin hört nach mehr als 20 Jahren Kommunalpolitik aus persönlichen Gründen auf. Nachfolger ist Willy Knerr (CDU). 

AZ 20.02.2020 Von Uwe Stadtlich

Rita Wendig verabschiedet sich vom Ortsrat Kästorf

Der Rat stimmt für Verhandlungen über neue Kita mit der Diakonie.

Anja Alisch

Kästorf Abschied im Ortsrat Kästorf: Nach 22 Jahren legte Rita Wendig ihr Mandat nieder. Wendig war für die CDU am 16. Februar 1998 als Nachrückerin für Alexander Hermann in den Ortsrat eingezogen und als Vertreterin der Christdemokraten mit einem fünfjährigen Intermezzo als Unabhängige aktiv gewesen, zehn Jahre auch als stellvertretende Bürgermeisterin.

Ortsbürgermeister Jürgen Völke würdigte Wendig: „Länger als du waren nur Günter Adam und Günter Düsterhöft dabei. Immer hattest du das Ohr ganz nah am Dorf und warst bei vielen Anlässen die Kümmerin.“ Rita Wendig betonte darauf: „Es hat immer total Spaß gemacht.“

Nachrücker für Wendig ist Manuel Marrone, der zum Einstand ankündigte: „Ich spende mein Sitzungsgeld für einen weiteren Laternenstern der Weihnachtsbeleuchtung.“ Ins Amt des stellvertretenden Bürgermeisters wurde Willy Knerr (CDU) gewählt.

Einstimmig schloss sich der Ortsrat dem Verwaltungsentwurf an, die Schulbezirke der Ortsteile zusammenzufassen. Dies soll, wie Verwaltungsvertreter Carsten Lauterbach erläuterte, für mehr Flexibilität sorgen und Bürokratie durch Ausnahmeanträge abbauen: „Viel Fluktuation zwischen den Dörfern herrscht aber nicht, allerdings ist die Wilhelm-Busch-Schule mit dem Ganztagsbetrieb attraktiv.“

Leichte Uneinigkeit herrschte zum Thema Kindergartenneubau auf dem Gelände der Diakonie. Die Dachstiftung plant eine Kita mit 50 Plätzen, getragen vom Stephansstift.

Werner Herrmann (SPD) kritisierte: „Weiter weg von Kindern kann man gar nicht bauen, also müssen alle mit dem Auto über die schon belastete Hauptstraße gebracht werden. Man sollte ein Grundstück nahe der Wohngebiete suchen.“ Völke konterte jedoch: „Es kommen sowieso mehr als 90 Prozent mit dem Auto und nahe der Hauptstraße entlastet man die Tempo-30-Zonen.“

Bei einer Enthaltung stimmte der Rat dafür, in Detailplanungen einzusteigen.

Sorgen macht ein historischer Brunnen im Bereich Denkmal/Tankstelle. Wie Knerr ausführte, war die Anlage unbekannten Alters mit dem Archäologiebeauftragten Heinz Gabriel gesichtet und dem Eigner untersagt worden, etwas zu verändern.

Der aber erhöhte den Zaun und trug die im Schacht verbauten Wilscher Steine ab und zerstörte die Anlage. Die Stadt soll prüfen, welche Schritte nun nötig und machbar sind, um doch noch etwas zu retten.